Früher war alles besser!

Nein, war es nicht. Es darf nicht vergessen werden: alles was wir sehen, hören, fühlen, riechen, denken… All das beruht auf dem, was die meisten mehr oder weniger benutzen: das Gehirn. Wie wir die Welt und uns selbst wahrnehmen ist letztendlich nichts anderes als ein Feuerwerk von Synapse zu Synapse. Die Realität… Sie wird so oft zitiert, aber was ist real? Ist die Realität so, wie wir sie wahrnehmen? Nehmen wir die Realität anders wahr, wenn sich unsere Stimmungslage verändert?

brain shape eraser and a paper clip
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Die Wissenschaft hat nachgewiesen, Tiere ’sehen‘ (auch wörtlich) die Welt anders, als wir Menschen. Deren Augen nehmen zum Teil andere Licht-Spektren auf, als die unsrigen. Vögel haben einen Sinn für die Wahrnehmung des irdischen Magnetfeldes. Meeresbewohner nutzen für ihre Kommunikation zum Teil Frequenzen, die außerhalb unseres wahrnehmbaren Frequenzbereiches liegen. Somit kann davon ausgegangen werden, dass sie ihre Realität, wenn sie denn könnten, anderes beschreiben würden, als wir.

Ergo: so, wie wir alles um uns herum wahrnehmen, kann nicht als ‚die Realität‘ bezeichnet werden. Letztendlich ist alles eine Interpretation / Projektion unseres Organs: das Gehirn. Unser Gehirn ist das Ergebnis der hinter uns liegenden biologischen Evolution. Und die Evolution ‚hat entschieden‘, dass wir, aufgrund der begrenzen Kapazitäten, uns nicht an alles erinnern. Es entscheidet außerhalb unserer Wahrnehmung darüber, was wichtig ist und was nicht. Diese Selektion scheint mir abhängig von unseren Gefühlen zu sein, wobei positive Gefühle zu dominieren scheinen. Gute, angenehme Situationen werden bevorzugt in das Langzeitgedächtnis festgehalten. Negative Gefühle, wir zB Schmerz, werden eher abgeschoben, vergessen. Somit kann unsere Erinnerung nur lückenhaft sein und es erklärt, warum wir meinen, früher sei alles besser gewesen.