Vielen ist es nicht vergönnt, ich sehe demnächst auf sechs Dekaden Leben als Arris zurück. Wie es mir damit geht? Nun, die Antwort ist nicht ganz so einfach, als dass ich sie mir quasi aus den Hands Ärmel schütteln kann. Da muss ich schon meinen Denkkasten etwas anstrengen, aber ich will versuchen es zu erklären.
Es ist eine seltsam anmutende Feststellung: sechs Dekaden hinter mir zu haben. Umso mehr, wenn ich mir vorstelle, noch etwa zehn bis zwanzig Jahre vor mir zu haben. Länger glaube ich eher nicht. Das kam in den letzten zwei Generationen meiner Familie nicht vor. Bis auf meine Großmutter, mütterlicherseits. Und was sind zehn bis zwanzig Jahre, wenn ich zurück schaue – wir wohnen jetzt zehn Jahre hier. Mit G bin ich jetzt zwölf Jahre zusammen.!
Und was soll ich Euch sagen: es ist gut so, ich wehre mich nicht gegen das Altern. Ich habe keine Angst vor dem Ende. Das WIRD kommen. So sicher, wie das ‚Amen‘ in der Kirche. Und es ist gut. Ich hoffe nur, dass es ohne Einfluss äußerlicher Gewalt (Unfall o.Ä.), schnell und schmerzlos sein wird. Nun – warten wir’s ab. Ich lass mich überraschen.
Körper und Geist haben ihren Zenit schon lange überschritten. Der Körper kann nur noch mit einer ordentlichen Dosis Schmerzmittel. Geist bzw. das Gedächtnis lässt auch nach. Da versuche ich mir mit kulturellen und intellektuellen Herausforderungen einen möglichst hohen Level zu behalten resp. mir zu erhalten.
Was letztendlich bleibt ist Zufriedenheit und Dankbarkeit. Ich bin dankbar für das Leben, dass ich bis hierhin leben durfte. Ein Leben ohne Krieg und existentiellen Naturkatastrophen. Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mich so geformt haben, wie ich bin. Dankbar für ein friedvolles Elternhaus. Dankbar für ihre Liebe. Dankbar für ihre Unterstützung – zu jeder Zeit. Dankbar und zufrieden mit dem Erreichten. Es ist gut, so wie es ist. Da ist nicht der Hauch eines Bedauerns.
In dem Sinne: ab in die Zielgeraden!